Institut für Vegetationskunde, Ökologie und Raumplanung

Home Sitemap Kontakt e-mail Impressum Stand: 


  Willkommen   Wir über uns    › Büro Krechel    › Büro Scherwaß   Unsere Leistungen   Projektbeispiele   Publikationen   Unsere Kunden   Archiv   So erreichen Sie uns   Informationen zum
  Thema Artenschutz

  Startseite › Projektbeispiele › Verbreitung und Gefährdung schutzwürdiger Landschaften

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Verbreitung und Gefährdung schutzwürdiger Landschaften in Deutschland

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Das Projekt
Die Bearbeitung des F&E-Vorhabens erfolgte im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz mit einer Laufzeit von 9/1999 bis 12/2001 in Kooperation mit GFN Kiel.

Ziele des Forschungsvorhabens waren:
  1. Eine naturraumbezogene Typisierung und Charakterisierung der naturschutzfachlich wertvollen Landschaften Deutschlands.
  2. Ermittlung und Bewertung der wichtigsten Gefährdungsursachen und Entwicklungstendenzen.
  3. Erstellung einer Übersicht über die Verbreitungsschwerpunkte und Erarbeitung einer Flächenbilanz.
  4. Ermittlung und Darstellung national bedeutsamer Schwerpunkte.
  5. Herleitung konkreter Schutzvorschläge.


Diese Ziele wurden auf der gemeinsamen Sitzung der Länderfachbehörden mit dem BfN im November 1999 vorgestellt und erläutert. Die bundesweite Typisierung der Landschaften erfolgte auf Basis der Corine-Landcover-Daten (eine Satellitenbildauswertung der Hauptnutzungstypen). Bei ihrer Abgrenzung wurde primär auf die Grenzen der naturräumlichen Einheiten (3. Ebene) nach MEYNEN & SCHMITTHÜSEN zurückgegriffen. Die Landschaftstypen wurden unter Nutzung von Fachliteratur, landes- und regionalplanerischer Unterlagen sowie sonstiger Daten in Datenbanken erfass t und charakterisiert.

Die auf Grundlage eines Bewertungssystems aus bundesweiter Sicht als schutzwürdig eingestuften Landschaften wurden vertiefend beschrieben und hinsichtlich der aktuellen Gefährdungsursachen analysiert. Die schutzwürdigen Landschaften wurden anschließend in ihrer bundesweiten Verbreitung dargestellt. Sie sollen als wesentliche Elemente für eine bundesweites Biotopverbundsystem herangezogen werden. Ein Großteil der notwendigen Informationen wurde bei den zuständigen Länderbehörden recherchiert.

Die Vorgehensweise
Zu Beginn des Vorhabens wurde ein Schlüssel zur Typisierung der Landschaften entworfen, der im weiteren Projektverlauf überprüft und im Laufe der Bearbeitung verbessert wurde. Die Corine-Landnutzungsdaten wurden mit den naturräumlichen Untereinheiten verschnitten. Die erforderliche Datenbank zur Eingabe der Informationen zu den einzelnen Landschaftstypen sowie für die konkreten Einzellandschaften wurde konzipiert. Verschiedene digitale Datensätze (Karten, Referenzlisten etc.) wurden zusammengetragen und in die Datenbank bzw. in das Geographische Informationssystem (ArcView) eingebunden.
Die Landschaftstypisierung und -charakterisierung wurde zunächst anhand eines Beispielsraumes (im Dreiländereck Thüringen-Hessen-Niedersachsen) erprobt und vergleichend diskutiert. Anschließend erfolgte die Abrenzung und Charakterisierung der Landschaften für die gesamte Bundesrepublik Deutschland.

Parallel zur Charakterisierung wurden die Gefährdungen der Landschaften zusammengetragen und in die Datenbank eingegeben. Anschließend erfolgte die Verschneidung der Landschaften mit den Corine-Landnutzungsdaten und den flächendeckend verfügbaren Wertkriterien. Die Verschneidungsergebnisse mit den Corine-Daten bildeten die Basis für die Festlegung von Grenzwerten für die Typenzuordnung und die Verifizierung der Methodik zur Typisierung der Landschaften, also der Zuordnung einer Einzellandschaft zu einem Landschaftstyp. Beispiele für Landschaftstypen sind:
  • Geschlossene Waldlandschaft der Ebene oder
  • Gehölzreiche, grünlandgeprägte strukturreiche Kulturlandschaft der Mittelgebirge
Die Verschneidung der Landschaftsgrenzen mit flächenhaft vorliegenden Wertkriterien erlaubte eine erste Bewertung der Landschaften. Als Wertkriterien wurden zunächst verwendet:
  • Anteil Schutzgebiete (neben Nationalparks und Naturschutzgebieten auch Kernzonen von Großschutzgebieten, Biosphärenreservaten etc.)
  • Anteil gemeldete FFH-Gebiete
  • Unzerschnittenheit
Weitere Kriterien wurden im Verlauf der Arbeiten einbezogen werden. Insbesondere handelt es sich um:
  • Vorkommen von ausgewählten Wirbeltierarten (landes- oder bundesweit bedeutsam)
  • Funktionsökologische Bedeutung (z.B. bedeutende Rastplätze, Retentionsräume)

Das Ergebnis
Im Dezember 2001 wurde der F&E-Bericht vorgelegt. Er enthält die komplette Typisierung und Charakterisierung der Landschaften Deutschlands, eine Bewertung der Landschaften, eine Analyse der Gefährdungen der Landschaftstypen Deutschlands, eine Analyse der Verbreitung schutzwürdiger Landschaften sowie Vorschläge für Schutzmaßnahmen aus bundesweiter Sicht. Die wesentlichen Ergebnisse des Forschungsvorhabens sind online auf den Seiten des BfN veröffentlicht.
 Home zurück zur Projektübersicht 

© IVÖR, Düsseldorf